BmU fordert maximale Sicherheit für PV-Anlagen auf städtischen Dächern

Nach dem katastrophalen Brand im Schulzentrum Rankestraße drängt die Fraktion BmU (Bürger mit Umweltverantwortung) auf eine Prüfung der Sicherheitsauflagen für alle Photovoltaikanlagen auf städtischen Dächern. Der Vorschlag der Verwaltung, der sich auf jährliche Prüfungen und eine €10-Millionen-Haftpflicht beschränkt, ist nach Ansicht der BmU unzureichend, um einen weiteren Großschaden sicher auszuschließen.

Die Fraktion BmU hat im Haupt- und Finanzausschuss eine Reihe zusätzlicher, nicht verhandelbarer Sicherheitskriterien beantragt, um die strukturellen und technischen Schwachstellen, die zum Brand führten, endgültig zu beseitigen.

Peter Sohn, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses und Stellv. Vorsitzender der BmU-Fraktion, erklärt:

"Der Brand hat gezeigt, dass die Kombination aus einem technischen Defekt im Wechselrichter und einer brennbaren Dachkonstruktion ein untragbares Risiko darstellt. Es ist erschreckend, dass Konsequenzen aus dem Brand im Jahr 2023 an gleicher Stelle nicht sichtbar wurden. Die vorgeschlagenen 10 Millionen Euro Haftpflicht sind bei einem Wiederbeschaffungswert von bis zu 100 Millionen Euro für eine Schule ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir dürfen uns nicht mit Scheinsicherheiten zufriedengeben."

Forderungen der BmU: Zusätzliche bauliche und technische Sicherheit!

  1. Brandschutztechnische Trennung der Zündquelle:
    Der Installationsort der Wechselrichter und DC-Kabel muss zwingend von der brennbaren Dachhaut getrennt werden. Dies erfordert entweder eine nicht brennbare, brandschutztechnisch nachgewiesene Unterlage oder die Verlagerung der Wechselrichter in feuerfeste Technikräume außerhalb der Dachkonstruktion.

  2. Verpflichtende moderne Sicherheitstechnik:
    Es muss die Nutzung von modernsten Sicherheitssystemen vorgeschrieben werden. Dazu zählen die aktive Lichtbogenerkennung (AFCI), die einen brandauslösenden Kurzschluss sofort abschaltet, sowie Notabschaltvorrichtungen (Rapid Shutdown), um die gefährliche Hochspannung für Rettungskräfte im Brandfall auf ein ungefährliches Niveau zu senken.

  3. Erhöhung der Haftpflicht und volle Transparenz:
    Die Mindestdeckungssumme für die Betreiberhaftpflichtversicherung muss von 10 Millionen Euro auf mindestens 25 Millionen Euro erhöht werden, um das städtische Vermögen besser abzusichern. Gleichzeitig muss die jährliche VDE-Prüfung die Mängelfreiheit der baulichen und technischen Brandschutzanforderungen explizit bestätigen.

Peter Sohn ergänzt abschließend:

"Wir unterstützen die Energiewende, aber nicht auf Kosten der Sicherheit unserer Bürger und der Integrität städtischer Gebäude. Die Stadtverwaltung ist als Bauherrin in der Pflicht, die notwendigen baulichen Vorkehrungen zu treffen. Wir erwarten, dass der Rat diese zusätzlichen Maßnahmen schnellstmöglich beschließt, um sicherzustellen, dass sich eine solche Katastrophe in Erkrath niemals wiederholt."

Der Fraktionsvorsitzende Bernhard Osterwind:; "Schulen und Kindertagesstätten erfordern eine besonders hohe Sorgfaltspflicht und Verkehrssicherungspflicht. Man sollte darüber nachdenken, ob es richtig ist, derartige Anlagen auf Gebäuden zu errichten, deren Brandschutz nicht dem Stand der Technik entspricht."

 

Ergänzend verweist die BmU  auf das WDR Video ab Minute 25:12  https://www1.wdr.de/fernsehen/aktuelle-stunde/alle-videos/aktuelle-stunde-clip-aktuelle-stunde--102.html