Am 10.09.2024 wurde der Transformationsplan für die Fernwärme Hochdahl in der Stadthalle Erkrath vorgestellt. Das Gutachten zeigt auf, dass die künftigen Fernwärmepreise durch die Dekarbonisierung massiv steigen werden. Als Preisdämpfer erweist sich die tiefe Geothermie (dabei wird in der Tiefe erwärmtes Wasser nach oben gepumpt).
Ohne tiefe Geothermie laufen die Gestehungskosten auf ca. 13,5 ct/kWh (+- 4,7 Cent je nach Zins- und z.B. Strompreisentwicklung) zu. Mit Geothermieanteil laufen die Gestehungskosten auf ca. 10 Cent/KWh (+- 4 ct/kWh). Das ist halb so viel, wie die unterstellten Stromkosten. Der stark schwankende Arbeitspreis beträgt 2023 im Verkauf z.B. 14,62 €/kWh netto, 2020 waren es noch 6,5 Cent.
Schön, da Geothermie an der Oberfläche relativ wenig Fläche verbraucht. Problem: Ob überhaupt Geothermie zu fördern ist, zeigt endgültig erst eine Probebohrung, welche erst langwierig beantragt werden muss. Bereits bei der Kommunalwahl 2020 ist die BmU mit dem Vorschlag in die Öffentlichkeit getreten, tiefe Geothermie für Hochdahl mal untersuchen zu lassen.
Für Bernhard Osterwind, Fraktionsvorsitzender der BmU, war die Sache schon lange klar: "Der Blick auf die Geologie Hochdahls zeigt: Wenn, dann hier." Die Anregung ist im Wahlprogramm der BmU 2020 nachzulesen. Nicht nur dass keiner der Mitbewerber von den Parteien diesen Punkt im Programm hatte, auch danach wurde der Beitrag der BmU zerredet "Wer soll das bezahlen?". Jetzt ist angesichts der Klimakrise und gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Dekarbonisierung Zeit gleich Geld. ... Geothermie ist eine Preisbremse für den Endverbraucher! Auch das gibt der Forderung Osterwinds Recht.....4 Jahre später....
Eine erste Studie der Frauenhofer Gesellschaft gibt Osterwinds Hoffnung aus dem Jahr 2019 auch aus fachwissenschaftlicher, geologischer Sicht Recht. Aber vertiefende Untersuchungen sind in Auftrag gegeben, um eine Genehmigung nach dem Bergrecht zu beantragt. Die Genehmigung dauert, der Klimawandel galoppiert.
Ohne Geothermie ist in der Kalkulation viel Wasserstoff als Energielieferant vorgesehen. Das ist energetisch eine große Verschwendung, macht uns noch abhängiger von ausländischen Lieferungen, ist teuer und wird für industrielle Prozesse viel dringender gebraucht.
Jeden Tag, den die tiefe Geothermie in Hochdahl später kommt zahlt der Fernwärmekunde durch höhere Preise. Die Stadtwerke scheinen mit einer zügigen Dekarbonisierung überfordert zu sein.