Traf die BmU mit ihrem Ruf nach Kommunalisierung der Fernwärme 1998 bis 2007 auf taube Ohren, so wurde lange vergessen, dass es eigentlich schon lange Ziel der Kommune war, das Fernwärmenetz zu übernehmen.
1977 fuhr der damalige Stadtdirektor Peters sogar nach Hamburg. Dort verhandelte er mit der Konzernspitze von Esso. Entscheidend für die Realisierung war jedoch aus Sicht der Erkrather, dass die junge Stadt (sie hatte gerade erst den Zusammenschluss von Erkrath und Hochdahl vollzogen und die Eingemeindungswünsche von Düsseldorf "überlebt") nur Investitionsmittel im Rahmen der staatlichen Konjunkturförderung bekommt. Das wurde aber vom Land NRW abgelehnt.
1977 wurden die Verträge mit Esso neu verhandelt, da man deutlichen Abstand von den ursprünglichen Ausbauplänen der Neuen Stadt Hochdahl, die bis dahin alleine über 50.000 Einwohner haben sollte, genommen hatte. Den entgangenen Gewinn ließ sich Esso durch einen "privatrechtlichen Vertrag" insofern entschädigen, als die ab 1977 gebauten Häuser einen höheren Grundpreis zahlen mussten.
Warum das nach der Übernahme der Fernwärme durch die Stadt auch 2025 noch so ist, bleibt ein Rätsel. Aus Sicht der BmU: es ist Willkür. Spätestens mit dem Kauf des Netzes und der Erzeugeranlagen durch die Stadt wäre eine kundengerechte Tarifstruktur angemessen. Keineswegs ist die Versorgung der Gebäude jüngeren Datums (ab 1977) teuer als die Versorgung der Gebäude älteren Errichtungdatums.
20.01.2025