Die Pläne von Lidl, sich in Unterfeldhaus anzusiedlen, sind konkret. Eine Bauvoranfrage liegt seit 4 Wochen der Verwaltung vor. Ins Auge gefasst ist das ehemalige "Schmolla" Gelände. Die Verwaltung kontert mit der Neuaufstellung eines Bebauungsplanes, der weiteren Einzelhandel in dem gesamten Gebiet künftig verbietet. Ursache ist das Einzelhandelskonzept von 2019.
Die Stadtverwaltung hatte zwar den betreffenden Bebauungsplan auf die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Planung am 23.9. genommen. Den Anlass für die Neuaufstellung des Bebauungsplanes, Einzelhandel hier zu verbieten, aber den Politikern und der Öffentlichkeit in der Vorlage unüblicher Weise nicht genannt. Das 2019 beschlossene Einzelhandelskonzept schließt Einzelhandel außer im Einkaufzentrum selber künftig aus.
Die BmU-Fraktion hat daraufhin eine Anfrage zum vorausgehenden Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung gestellt, mit dem Ziel, dass auch die anderen Fraktion rechtzeitig über die Bauvoranfrage informiert werden.
Die Verwaltung ignorierte die BmU-Anfrage, welche die Aufforderung enthielt, nun endlich über die Bauvoranfrage und deren Inhalt zu informieren.
Auf Antrag der BmU bekam Philipp Krüger von der Firma Lidl in einer Sitzungsunterbrechung des Planungsausschusses dann doch die Gelegenheit, wenigstens mündlich seine Überlegungen auch den Fraktionen im Erkrather Stadtrat vorzustellen.
Auf dem Grundstück könnte eine Lidl-Filiale in Holzbauweise mit PV-Anlage entstehen. Krüger machte klar, dass er gesprächsbereit ist, wenn es um Bauweise und Gestaltung des Gebäudes geht.
Der Fraktionsvorsitzende der BmU beantragte eine Überweisung des Themas an den Rat und forderte noch mal die Verwaltung auf, die Bauvoranfrage und ggf bereits vorliegende Gutachten den Fraktionen vorzulegen. zu den Fraktionssitzungen am 29.09. lagen die Informationen immer noch nicht im Ratsinformationssystem vor. Osterwind erwartet auch konstruktivere Gespräche mit dem Interessenten durch Fraktionen und Verwaltung, denn "eines unserer Hauptziele ist die Attraktivierung des Gewerbegebietes, was nur in Kooperation mit möglichen Investoren gelingt." Osterwind weiter: "Im Zusammenhang mit der ggf. erhöhten Verkehrsfrequenz lässt sich evtl ein Kreisverkehr darstellen, den Lidl zu bauen hätte. Man sollte jedem Investor erst mal Gehör schenken. Eigene Interessen vertreten,dann liegt die Entscheidung aber in der Hand der Kommunalpolitik."
BmU-Ausschussmitglied Marc Hildebrand ergänzte "Städtebaulich kann das ein Gewinn sein. Erst Recht, wenn man den möglichen ökologischen Standard mit dem vergleicht, den die jetzige Altbebauung aufweist. Für die Kunden ist es attraktiv zwischen den Wettbewerbern ortsnah wählen zu können. Wie im Fall der Neuen Mitte kann ggf. eine Änderung des Einzelhandelskonzeptes erfolgen."
Dem Verwaltungsantrag, einen Bebauungsplan mit dem Ausschluss von Einzelhandel zu beschließen, wurde im Ausschuss nicht entsprochen. Stattdessen soll nun der Rat entscheiden.
Gerne nimmt die BmU-Fraktion Stellungnahmen aus der Bürgerschaft und von Gewerbetreibenden entgegen: