Dem Vorwurf auf der Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten am 28.09.2025, die BmU würde "blockieren", nimmt die BmU wie folgt Stellung.
Die BmU hat keineswegs eine neutrale Umfrage zum Elternwillen bezüglich der weiterführenden Schulen „blockiert“.
Dazu unser Kurzvideo https://youtu.be/1ezrvKqLPD4 bzw.:
SPD und Grüne hatten in der Vergangenheit keine neutrale Umfrage beantragt, sondern die „Bedürfnisfeststellung“ hinsichtlich einer Gesamtschule. Dieses Verfahren, bei dem nach §10 SchulVG (momentan) 112 Absichtserklärungen von insgesamt etwa 420-450 Eltern der dritten Klassen genügen, damit die Kommune eine Gesamtschule zwingend einrichten und somit bestehende Schulen schließen muss, hat die BmU abgelehnt.
Die letzten Schulentwicklungspläne gehen auf diese Frage ein und faktisch kommen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass mindestens 2-4 weiterführende Schulen geschlossen werden müssten. Ein nicht unwahrscheinliches Szenario wäre: das Gymnasium in Alt-Erkrath, die Gesamtschule in Hochdahl. Schulen, die eine gute Arbeit machen, würden verschwinden. Und hier muss gerade die Hauptschule, die von vielen kaputt geredet wird, erwähnt werden, in deutlich kleineren Klassen als man sie an einer Gesamtschule hätte, können die Schülerinnen und Schüler viel individueller gefördert werden. Am Schulzentrum Hochdahl kann man eine sehr gute Zusammenarbeit und sehr hohe Durchlässigkeit auch „nach oben“ sehen. Im Prinzip könnte man hier in anderen Bundesländern von einer kooperativen Gesamtschule sprechen.
Ein Stadtrat muss die gesamte Schulstruktur und auch die Kosten einer Neugründung und des Auslaufens von bestehenden Schulen im Blick haben. So würde man in Erkrath auch einen gewaltigen und kostenintensiven Schülerpendelverkehr schaffen, die Erfahrung der Hochdahler Schülerschaft mit dem Pendeln nach Benrath sollte eigentlich davor zurückschrecken lassen.
Die BmU hat den Eindruck, dass eine große Mehrheit der Eltern aus allen Jahrgängen aber den Erhalt einer vielseitigen, bunten Schullandschaft wünscht. Aus unserer Sicht ist es eben nicht demokratisch, wenn eine Minderheit über eine Mehrheit entscheiden kann.
Eine neutrale Umfrage, welche unter der Beteiligung der Stadtschulpflegschaft erarbeitet werden sollte, müsste nach ausführlichen Informationen und der Anhörung der von Schließung bedrohten Schulen an alle Eltern gerichtet werden. Das wäre fair und demokratisch. Und aus Sicht der BmU eine gute Grundlage für weitere Überlegungen der Schulpolitik in Erkrath.
Für die BmU ergibt sich zudem aktuell auch eine andere organisatorische und finanzielle Priorität in der Schulpolitik: Der schnelle Wiederaufbau der abgebrannten Schulen in Hochdahl und die schon viel zu lange aufgeschobenen Sanierungen der anderen Schulgebäude in der gesamten Stadt.