Gedanken der BmU zu Kinderbetreuung, Schule, Bildung,...
Aufgabenfeld Bildung
Die Kinder und ihre Familien im Blick - für eine familienfreundliche Stadt
Die familienfreundliche Stadt beginnt für uns mit der Geburt. Eine gute Beratung der Eltern durch die „Frühen Hilfen“ und bei Bedarf das Angebot von Sprachförderkursen für zugewanderte Eltern muss erhalten bleiben. Auf unsere Initiative hin wurde 2009 das „Babybegrüßungspaket“ eingeführt.
Immer weniger sind Beruf und Familie vereinbar, da eine qualitativ gute und vor allem verlässliche Kita- und Ganztagsbetreuung nicht sichergestellt ist.
Die BmU-Fraktion hat stets alle Maßnahmen unterstützt, dass genügend U3- und Ü3-Kitaplätze sowie OGS-Plätze in den Grundschulen zur Verfügung stehen. Aufgrund des Fachkräftemangels und fehlerhafter Prognosen ist die Versorgung allerdings aktuell nicht gesichert. Immer wieder hat die BmU einzelne Maßnahmen vorgeschlagen, um Kita-Schließungen zu verringern. Es ist versäumt worden, ausreichend qualifizierten Erzieherinnen ein attraktives Berufsfeld zu erschließen. Richtig ist, bei massiven unvermeidbaren Kita-Schließungen wenigstens einen Teil der Elternbeiträge zu erstatten. Ab 2026 beginnt der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in Grundschulen. Im Moment sehen wir unsere Grundschulen darauf nicht gut vorbereitet. Unsere Leitfrage ist: Wie muss der Ganztag aussehen, damit die Kinder bis 18:00 Uhr in der Schule bleiben „wollen“!
Die Ganztagsbetreuung ist eine Chance, die Bildungsungerechtigkeit etwas auszubalancieren.
Der Aufbau der U3-Tagespflege wurde von uns immer unterstützt, es muss darauf geachtet werden, dass dieser wichtige Bereich sich nicht reduziert.
Die BmU hat maßgeblich an der Entwicklung der einkommensabhängigen Entgeltordnungen für die Tagespflege, Kitas und OGS mitgewirkt. Und auch die kostenfreie Betreuung von Geschwisterkindern gehört für uns zu einer fairen Gestaltung der Kinderbetreuungsgebühren.
Alle KiTas in städtischer Trägerschaft streben die Zertifizierung als Faire KiTa an.
Unzufrieden sind wir mit der zu langsamen Ertüchtigung der Spielplätze. Der Plan aus dem Jahr 2019 wurde nur zu 1/3 erfüllt. Das was umgesetzt wurde, ist allerdings von erfreulicher Qualität. Die BmU musste jedoch erst einen Antrag zur stärkeren Berücksichtigung von inklusiven Spielgeräten für Kinder mit Handicap einbringen.
Besondere Sorgen machen uns die steigenden Fallzahlen von Straftaten strafunmündiger Kinder. Wir begrüßen daher Projekte zur Prävention. Aber auch die (rechtsextreme, islamistische) Radikalisierung einiger Jugendlicher macht uns Sorgen.
Endlich wird eine langjährige Forderung der BmU erfüllt: Das Jugendamt befindet sich im Aufstellungsprozess eines Kinder- und Jugendförderplans.
Mit Bernhard Osterwind hat die BmU den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses von 2020 bis 2025 gestellt.
Die bestehenden Schulen benötigen unsere Unterstützung
Die jetzigen Schülerinnen und Schüler sollen unseren Wohlstand sichern, den Schuldenberg finanzieren und Goldgräber des digitalen Wandels werden. Sie sind die Start-up-Hubs von morgen. Die bisherigen Schulentwicklungspläne haben deutlich aufgezeigt, dass die Erkrather Schullandschaft gut aufgestellt ist. Die bestehenden Schulen machen eine gute Arbeit, so gut es der Lehrermangel eben zulässt. Bei den weiterführenden Schulen soll besonders erwähnt werden, dass die Hauptschule bei vielen Ausbildungsbetrieben einen guten Ruf hat. Die Ausstattung der Schulen muss die Informationskompetenz der Schülerinnen und Schüler stärken. Demokratiebildung und Partizipation prägt sich auch in der Schule.
Daher spricht sich die BmU gegen einen Umbruch der Schullandschaft aus. Die Gründung einer Gesamtschule würde die Schließung mehrerer bestehender und gut funktionierender Schulen und einen massiven Pendelverkehr zwischen den Stadtteilen bedeuten. Ein beschriebenes Szenario für die weiterführenden Schulen sähe wie folgt aus: Gesamtschule in Hochdahl, ein Gymnasium in Alt-Erkrath – und somit die Schließung aller anderen weiterführenden Schulen.
Wir würden eine vielfältige und lebendige Schullandschaft verlieren. Und eine Schülertransportsituation schaffen, die wir angesichts der Erfahrungen mit dem nach dem Schulgroßbrand leider notwendigen Buspendelverkehr von Hochdahl nach Düsseldorf-Benrath nicht wiederholen wollen.
Immer wieder muss das Thema Sichere Schulwege angesprochen werden.
U.a. hinsichtlich der Verkehrssituation an den Grundschulen in Millrath und an der Falkenstraße hat die BmU Vorschläge und Anträge eingebracht.
Die Schulwegepläne hat die BmU vor Jahren maßgeblich mit auf den Weg gebracht und daran aktiv mitgearbeitet. Sie liegen für alle Schulen vor und müssen regelmäßig überarbeitet werden.
Die Einrichtung von Elternhaltestellen nach dem Konzept des Kreises Mettmann/ Verkehrswacht wird an allen Grundschulen geprüft. Die Schulen müssen mit einbezogen werden.
Endlich Sanierungspläne für Kitas und Schulen erstellen und umsetzen
Bereits 2017 wurde aufgrund der Anträge der BmU beschlossen, dass die Stadtverwaltung Sanierungspläne für die Kita- und Schulgebäude erstellen muss. Diese liegen bis heute nicht vor.
In der Bauverwaltung existiert über Jahre eine Schieflage, personell lag der Fokus mehr auf den (auch notwendigen) Neubauten. Wir kritisieren, dass die Personalverteilung nicht ausgewogen ist und der Bereich der Betreuung der Bestandsgebäude im Verhältnis unterrepräsentiert war.
Für die Kinder und auch hinsichtlich der Stadtfinanzen müssen Sanierungen im Sinne des Substanzerhalts verstärkt angegangen werden.
Dies zeigt sich auch im Ausbau der OGS-Plätze, wenn die Verwaltung in einigen Grundschulen die Betreuung der zusätzlichen Kinder auf den Fluren mit Klappstühlen und Klapptischen sicherstellen will. Dies darf aus Sicht der BmU höchstens eine Notmaßnahme sein, um den Rechtsanspruch ab 2026 gewährleisten zu können. Mit einer langfristigen Planung hätte man dies vermeiden können.
Nach dem Brandanschlag auf die Grundschule Sandheide hat die Planung des Wiederaufbaus leider zu lange (2026) gedauert, zum Leidwesen der Kinder und Lehrkräfte. Die Planung eines Campus aus Grundschule und Förderschule hält die BmU aus pädagogischen und besonders aus zeitlichen Gründen weiterhin für falsch. Auch Planungsfehler, wie die ursprüngliche Planung eines Bolzplatzes auf dem Turnhallendach, haben den Bau verzögert und verteuert. Schade, dass auch die Planung des Gebäudes modernen pädagogischen Ansprüchen (z.B. das Konzept Lernwohnung) nach unserer Meinung nicht gerecht wird. Das Raumkonzept ist der „dritte Pädagoge“ mit Wirkung auf das soziale Miteinander und den Umgang mit sozialer Vielfalt. Die Pläne am Gymnasium Erkrath bilden das ab, die der Grundschule Sandheide leider nicht. Nun gilt es, trotzdem das Beste daraus zu machen.
Nachdem immer wieder von uns angemahnte und dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen des bisherigen Gebäudes des GymNeander in Alt-Erkrath völlig vernachlässigt worden waren, war der Beschluss eines Neubaus für voraussichtlich 100 Millionen Euro die Konsequenz. Allerdings fällt dieser aus Sicht der BmU zu groß aus. Angesichts von etwa 40% auswärtiger Schülerinnen und Schüler und dem massiven Schulraumausbau in Düsseldorf bei sinkenden Geburtenzahlen wäre für den Erkrather Bedarf eine kleinere und damit günstigere Planung ausreichend gewesen.
Dem Grundsatzbeschluss zum Neubau des GymNeander hatte die BmU nur unter der Bedingung zugestimmt, dass gleichzeitig auch die Sanierung der anderen Schulen und der Kitas verstärkt angegangen wird.
Bei Realschule und Gymnasium in Hochdahl war von der Verwaltung zunächst bloß eine längst überfällige Brandschutzsanierung geplant. Nur durch das permanente Nachhaken der BmU und die massive Intervention der Elternschaft wurde auch eine energetische Sanierung begonnen. Andernfalls hätten die Schulen nach einer ersten lauten Sanierung eine zweite ertragen müssen. Besser so für die Schülerschaft, die Lehrerschaft, das Klima und die Stadtfinanzen. Allerdings hat der Großbrand vom 13. Mai 2025, bei dem beide Schulgebäude zerstört worden waren, dieses Projekt beendet.
Schneller Wiederaufbau von Realschule und Gymnasium Hochdahl
Nun geht es zum einen um eine schnelle Errichtung eines Ausweichquartiers in Hochdahl, damit die Schülerschaft wieder fußläufig oder per Rad die Schule erreichen kann und die Pendelsituation nach Benrath schnellstmöglich beendet wird.
Zum anderen muss der Wiederaufbau zügig auf den Weg gebracht und umgesetzt werden. Für eine vielfältige Schullandschaft in Hochdahl.