Kunstlicht in der Nacht fördert das Insektensterben, so die wissenschaftlich belegte Überzeugung von Sonja Quick (BmU-Fraktion). Dagegen muss sich auch die Gemeinde engagieren!
Die BmU hat daher für den Umweltausschuss im Dezember beantragt, dass er über Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und den Erlass einer Lichtschutzsatzung diskutiert.
Die Verwaltung wird darin gebeten, Handlungsoptionen zur Reduktion der Lichtverschmutzung aufzuzeigen:
1. Im Hinblick auf eigene Gebäude (auch die der Stadtwerke) und Grundstücke
2. Im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit zur Lichtverschmutzung
3. Erarbeitung einer Lichtschutzsatzung, welche u.a. spezifische Regelungen in der Bauleitplanung und Baugenehmigung fördert, Vorgaben für Beleuchtungssysteme im öffentlichen, gewerblichen und privaten Raum empfiehlt mit dem Ziel negative Auswirkungen auf Mensch-, Tier- und Pflanzenwelt zu minimieren.
Der fünfseitige Antrag begründet:
60% aller Lebewesen sind nachtaktiv. Sie werden in ihren nächtlichen Aktivitäten gestört, sobald in diesen Hell-/Dunkelrhythmus künstlich eingegriffen wird. (Bestäubung, Fortpflanzung,Futtersuche). Sie werden durch das viele Licht geblendet, verdrängt, abgelenkt, irritiert.
Künstliches Licht beeinträchtigt den natürlichen Tag- und Nachtrhythmus von Menschen, Tieren und Pflanzen erheblich. Insbesondere Zugvögel, Amphibien und Insekten leiden unter ungerichtetem Licht, das durch hohe Leuchtdichten und Blauanteile in modernen Lichtquellen wie LED erzeugt wird. Die Folge sind Anlock- und Barriereeffekte, die letztlich zur Erschöpfung und zum Tod der betroffenen Arten führen. Der Mensch, ein tagaktives Wesen, ist durch Lichtverschmutzung in seiner Nachtruhe gestört. Das führt zu Erschöpfung und sogar zu Krankheiten.
Bei sehr vielen Pflanzen kommt es zur Störung des Produktions-Rhythmus von Duft und Nektar. Oder es verschiebt sich der jahreszeitliche Vegetationsrhythmus. Bäume beispielsweise blühen früher und werfen im Herbst ihr Laub zu spät ab – vor allem diejenigen, die direkt an oder unter hellen Lichtquellen (Straßenlaternen) stehen. Das viele Licht suggeriert ihnen, es sei immer noch Sommer. Frostschäden sind die Folge.
Angesichts des allgemeinen Artenrückgangs, insbesondere des Insekten- und Vogelsterbens, besteht konsequenter Handlungsbedarf.
Die Lichtverschmutzungskarte zeigt, dass Erkrath ein Problem mit Lichtverschmutzung hat: Lichtverschmutzungskarte.