BmU empfiehlt, dass Bauausschuss höheren Brandschutz beschließt

Die BmU will die Gefahr eines weiteren Großbrandes an Schulen und Kindertagesstätten durch vorbeugende Maßnahmen reduzieren. Sie zieht damit Lehren aus der Katastrophe am Schulzentrum Rankestraße, auf dessen Dach zweimal ein Wechselrichter der Photovoltaikanlage gebrannt hat und beim zweiten Mal der größte Teil des Schulkomplexes abgebrannt ist.


Peter Sohn, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses und Stellv. Vorsitzender der BmU-Fraktion, lobt die Verwaltung:
"Die Verwaltung hat unsere Forderungen zu 90% übernommen, weil sie technisch unumgänglich sind. Wir stimmen hier über die Sicherheit unserer Kinder und das Vermögen der Stadt ab. Wer sich jetzt gegen die Lichtbogenerkennung (AFCI), die Modul-Notabschaltung (Rapid Shutdown) und die brandschutztechnische Trennung von brennbaren Dachhäuten ausspricht, muss erklären, warum ihm der Mehraufwand für den Betreiber wichtiger ist als der Schutz von Leib und Leben."

Was bei einer Ablehnung auf dem Spiel steht:
Der BmU-Antrag, der in der Vorlage 250/2025 mündet, ist die direkte Antwort auf die Schwachstellen, die zum Großbrand und 100-Millionen-Euro-Schaden geführt haben:

Die Ablehnung würde bedeuten, dass zukünftige PV-Anlagen ohne zwingende AFCI-Technologie installiert werden dürfen. Damit bliebe das hohe Risiko eines Kurzschlusses oder Lichtbogens auf den Dächern bestehen, der nachweislich Brände auslösen kann.

Ohne die Pflicht zum Rapid Shutdown bleiben die Module bei einem Brand unter lebensgefährlicher Hochspannung. Dies verzögert die Löscharbeiten und gefährdet die Feuerwehr.

Eine Haftungslücke bleibt allerdings: Die Stadt verzichtet darauf, die Betreiber zur regelmäßigen Anpassung der Versicherungssumme zu verpflichten. Im Schadensfall (Totalverlust) bleibt die Stadt auf einem Millionen-Defizit sitzen.

Bernhard Osterwind, Fraktionsvorsitzender der BmU, appelliert an die Ausschussmitglieder:

"Unsere Forderungen sind in Frankfurt bereits Standard. Hier in Erkrath wurden wir durch zwei Brände gewarnt. Schulgebäude und Kindertagesstätten erfordern eine besonders hohe Sorgfaltspflicht. Wir haben im Bauausschuss die Chance, das Risiko weiter zu senken. Wir bitten alle Ausschussmitglieder, im Sinne der öffentlichen Sicherheit zu handeln und der Vorlage 250/2025 zuzustimmen. Brandschutz ist nicht verhandelbar."